Wenn im Mai die Sonnenstrahlen immer mehr an Kraft gewinnen, gibt es nichts Schöneres, als den Frühlingsabend mit Freunden und einem Glas herrlicher kühler Maibowle ausklingen zu lassen. Für den besonders frischen Geschmack des Mixgetränkes sorgt ein Wohlbekanntes würziges Kraut – der Waldmeister, auch Maikraut oder Waldmännchen genannt.

Waldmeister ist eine altbekannte Heilpflanze, der seit vielen Jahrhunderten vielfältige Wirkungen zugeschrieben werden: So wird nachgesagt, Krämpfe zu lösen. Belebend auf Körper und Seele zu wirken und sogar böse Geister sollen schon durch Waldmeister abgeschreckt worden sein. Bei Verwendung des grünen Krauts in Getränken ist die Dosis entscheidend. Als Faustregel gilt: Nicht mehr als zwei bis drei Zweige auf einen Liter Wein. Übermäßig genossen kann Waldmeister zu unangenehmen Kopfschmerzen führen – spätestens am Tag danach.

Auch bei Maibowlen gibt es regionale Abweichungen. Viele geben zum Waldmeister noch Minze dazu und auch Zitronenscheiben, Orangenschalen, Rosenblüten oder Erdbeeren sind keine Seltenheit in den Bowleschalen. Experimentieren sie einfach mit verschiedenen Zutaten, um ihr persönliches Spezialrezept zu entwickeln!

Sie können Waldmeister selbstverständlich im Wald sammeln. Dabei ist allerdings ein wenig Sorgfalt geboten, denn leicht verwechsel man das würzige Maikraut mit anderen, wenig schmackhaften Verwanden aus der Familie der Labkräuter.

Folgender kleiner Trick kann ihnen helfen, den Waldmeister zu erkennen: Reiben sie an den Blättern. Kommt ihnen der typische Geruch von Brause entgegen, handelt es sich um das gesuchte Kraut. Falls sie auf Nummer sicher gehen möchten, können sie natürlich auch ganz einfach auf dem Wochenmarkt kaufen.

Das Rezept für Maibowle ist denkbar einfach, denn sie brauchen für vier Personen 2 Flaschen Riesling feinherben Wein und 1 Flasche halbtrockenen Sekt, Plus 1 Bund Waldmeister.

Den Wein in die Bowleschale oder in ein ähnliches Gefäß geben. Die Kräuter mit einem Faden zusammenschnüren und in den Wein hängen. So wird die Bowle nicht zu bitter. Nach einer ½ Stunde die Kräuter herausnehmen und mit Sekt aufgießen.

Wem das Gebräu noch nicht lieblich genug ist, der kann mit etwas Holunderblütensirup oder Puderzucker nachsüßen. Maibowle kann auch ohne Alkohol zubereiten. Für die Kinder und Autofahrerfreundliche Variante ersetzen sie ganz einfach den Wein durch Tonic-Water oder Zitronenlimonade und gießen mit Mineralwasser auf. Am aromatischsten ist das Maikraut, wenn sie es leicht in der Sonne antrocknen lassen, bis es schon leicht welk aussieht.

(Rezept von Gerhard Schiefer)

Back to Top