Gute Luise (Gute Louise von Avranches) ist eine, von Kreisobstbauinspektor Biesterfeld 1914 in dessen „Allgemein zum Anbau empfohlenen Obstsorten für den Kreis Offenbach“, für den Main- und Westbezirk empfohlene, alte Birnensorte.
Die Sorte wurde als Zufallssämling in Avranches, Frankreich 1778 von Herrn de Longueval aufgefunden und nach seiner Frau Louise benannt.
Die Sorte wächst mittelstark bis stark und steil aufrecht. Die Krone bildet breit pyramidal aus. Als Baumformen eignen sich Hoch- und Halbstamm oder auch Viertelstamm auf Sämlingsunterlagen. Auf Quitte veredelt, wird der Wuchs etwas gebremst. Die Sorte stellt an den Boden keine allzu hohen Ansprüche, ist dankbar für warmen, tiefgründigen, feuchten Boden. Die Sorte ist etwas anfällig für Schorf an Blatt und Frucht, sowie etwas anfällig für Holzfrost. Weitere besondere Anfälligkeiten sind nicht bekannt. Der Ertrag tritt meist schon kurz nach der Pflanzung ein und ist hoch und regelmäßig, was zur schnellen Erschöpfung und der Ausbildung von Kleinfrüchtigkeit führen kann. Es sollte daher in den Jahren nach der Pflanzung wenigstens eine Fruchtausdünnung erfolgen, um einen übermäßigen Behang zu vermeiden.
Die Blüte erscheint mittelspät und ist wenig empfindlich gegen Frost und Witterungseinflüsse. Als Befruchter eignen Sie Clapps Liebling, Bunte Julibirne, Köstliche aus Charneux, Conference und andere zur gleichen Zeit blühende Sorten.
Die Früchte sind mittelgroß und haben eine typische Birnenform. Die Frucht hat eine grünlich-gelbe Grundfarbe und ist sonnenseits bräunlich-rot. Das Fruchtfleisch ist weiß bis gelblich-weiß, schmelzend, saftig und süß-säuerlich.
Die Sorte ist zwischen Anfang September und Anfang Oktober pflückreif. Zwischen Mitte September und Mitte Oktober ist die Sorte genussreif. Im Normallager halten die Früchte 3 Wochen.