Die Kanadarenette ist eine alte Apfelsorte, die zur Gruppe der Renetten zählt und inzwischen in den Streuobstbeständen recht selten geworden. Die Herkunft der Sorte wird in England oder Frankreich, und nicht wie der Name vermutet, in Kanada, vermutet. In Frankreich wurde die Sorte erstmals 1771 beschrieben und hatte schnell eine große Verbreitung in ganz Europa gefunden. Die Sorte war auch schon vor 1800 in Deutschland bekannt.

Der Baum wächst stark und bildet breite Kronen. Die Sorte ist robust und gilt als wenig anfällig gegen Feuerbrand. Auf sehr trockenen Standorten neigt die Sorte zu Schorfbefall. In sehr feuchten Lagen neigt die Sorte zum Befall mit Obstbaumkrebs. Da der Baum niederschlagsarme Gebiete mag, ist die Sorte zur Pflanzung in unserer Gemarkung gut geeignet. Der Ertrag setzt sehr spät ein, ist dann aber hoch und regelmäßig, eine besondere Alternanzneigung liegt nicht vor. Die Kanadarenette ist ein guter Pollenspender für andere Apfelsorten mit der gleichen Blütezeit.

Pflückreif ist die Kanadarenette Ende September bis Anfang Oktober. Die Sorte kann als Tafelapfel, Backapfel (ist der beste Apfel für Strudel, und Kuchen) und als Mostapfel verwendet werden. Im Naturlager kann der Apfel von Dezember bis Februar gut gelagert werden, danach wird er schnell sehr mürbe.

Die Früchte sind groß bis sehr groß. Das Fruchtfleisch ist grünlichgelb, markig bis mürbe, saftig und schmeckt ansprechend würzig. Durch einen entsprechenden Zuckergehalt wird die Säure wieder etwas ausgeglichen. Die Äpfel sind etwas unregelmäßig gerippt und haben eine runde bis leicht kegelförmige Form und haben eine grünlichgelbe bis bräunlichgelbe Grundfarbe, die auf der beschienenen Seite eine orange Deckfarbe annehmen kann. Die Schale ist trocken und rau und ist häufig stark berostet.

Bezugsquellen:
Baumschule Andreas Heinrich, Hessenring 31, 65474 Bischofsheim, Tel. 06144-6303

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