Karsten Liebelt, Gartenbau-Ingenieur beim MainÄppelHaus Lohrberg, zeigte am 27. Dezember Mitgliedern und interessierten Gartenfreunden, wie sich durch den richtigen Schnitt selbst ein jahrelang vernachlässigter Baum wieder in eine vernünftige Form bringen lässt. Beim mittlerweile schon traditionellen Winterschnittkurs des Offenthaler Obst- und Gartenbauvereins konnte Vorsitzender Matthias Würz über 35 Teilnehmer aus Dreieich, Langen und Urberach begrüßen, darunter auch Bürgermeister Dieter Zimmer.

Die Teilnehmer des Winterschnittkurses

Auf den perfekten Schnitt komme es nicht an, lernten die Besucher. Außerdem reiche es auch nicht, sich nur einmal den sach- und fachgerechten Schnitt anzusehen, um das Gelernte dann selbst zu Hause an den eigenen Bäumen anzuwenden. Viele nutzten die Gelegenheit, den Fachmann des Lehrgartens der Stadt Frankfurt um Rat zu fragen. Matthias Würz freut sich jedenfalls über jeden, der die Schere selbst zu Hand nimmt: Der Obstbaumschnitt gehört zu den wichtigsten obstbaulichen Arbeiten. Er ist bei allen Obstarten notwendig und beeinflusst, wie die übrigen Pflegemaßnahmen auch – z. B. Schädlingsbekämpfung und Düngung – das Lebensalter und Wachstum sowie die Ertragsleistung eines Baumes. Durch den Schnitt kann der Obstbaum zu stärkerem Wuchs oder zur früheren Fruchtbarkeit angeregt werden. Junge Obstbäume werden geschnitten, um sie zu erziehen, d. h. um ihnen eine bestimmte Form zu geben. Die Baumkrone sollte offen und locker sein, damit Luft und Sonne ausreichend in den Obstbaum einfallen können. Das fördert die Blütenknospenbildung und die Ausbildung von Qualitätsfrüchten für das kommende Jahr. Zum Aufwärmen wurde den Besuchern heißer Tee und selbstgekelterter Wein angeboten.

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