In diesem Monat wollen wir eine für uns noch exotische, neue Fruchtart vorstellen, die in unseren Breiten noch ziemlich unbekannt ist. Die Gattung umfasst etwa acht Arten kleiner bis mittlerer Bäume und Sträucher aus Wäldern und Dickichten in subtropischen und gemäßigten Regionen Nordamerikas. Die Früchte dieser Pflanzenarten sind essbar, sie werden jedoch bislang nur in geringem Umfang gezielt angebaut. Die Papau wachsen als Sträucher oder kleine Bäume und erreichen je nach Art Wuchshöhen von 2 bis 12 Metern.
Die Pawpaw, flapsig auch Indianer-Banane genannt, ist dank der großen Temperatur-Toleranz von -25 °C bis über 35 °C vom Nordosten Amerikas bis Mexiko verbreitet und damit auch bei uns genügend frosthart. Sie fühlt sich in Regionen, wo auch Pfirsich und Aprikosen wachsen, wohl. Obwohl am heimischen Standort die Pawpaw eine Unterwuchspflanze ist und gedrungen wächst, sollte ihr Standort bei uns, um reife Früchte ernten zu können, sonnig sein. Sie hat dann einen aufrechten, pyramidenförmigen Wuchs. Der Boden sollte nährstoffreich, feucht, aber wasserdurchlässig sein. Die gelbgrünen Früchte sind etwa 7-9 cm lang, haben einen Durchmesser von 3-5 cm und wiegen zwischen 50 und 500 g. Das Fruchtfleisch ist gelb, weich und cremig. Der Geschmack ähnelt einer Mischung aus Banane, Mango, Ananas und Vanille, ist fruchtig und süß. Die Haut ist zwar dünn, wird aber nicht mitgegessen. Die Früchte werden halbiert, die Kerne entnommen und das weiche Fruchtfleisch ausgelöffelt. Die Ernte findet im Oktober statt, wenn die Früchte weich und gelb werden. Sie eignen sich neben den Frischverzehr auch zur Herstellung von Kuchen, Marmeladen und alkoholischen Getränken. Die Früchte weisen einen hohen Gehalt an Vitamin A und C auf, der höher als bei Äpfeln ist und haben mit ca. 80 kcal/100 mg Fruchtfleisch einen hohen Nährwert. Unreif genossen kann die Frucht Magen- und Darmbeschwerden verursachen. Pawpaw sind sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und benötigen daher keinen Pflanzenschutz. Lediglich die Krone sollte regelmäßig ausgelichtet werden, um ein ständiges Erneuern des Fruchtholzes zu fördern. Bäume dieser Art konnten wir bei unserem letztjährigen Ausflug zum Tag der offenen Tür in Veitshöchheim betrachten, die nach unserer Meinung sehr gesund aussahen und auch durchaus einen Ziercharakter besitzen. Die dort ausgepflanzten Sorten hatten eine Wuchshöhe von ca. 4 m. Nicht alle angebotenen Sorten sind selbstfuchtbar, was bei diesen Sorten die Pflanzung von 2 Bäumen verlangt um eine Befruchtung sicherzustellen. Der Preis für eine Pawpaw ist noch ziemlich teuer und liegt zwischen € 30,00 und € 60,00, wobei die Baumschule Oberholz der bisher günstigste Anbieter ist.
Sorten:
Prima 1216: Frucht mittelgroß. Fruchtfleisch gelb, Schale grünlich-gelb, guter Geschmack. Fruchtreife Anfang Oktober, selbstfruchtbar
'Sunflower': Frucht mittelgroß. Fruchtfleisch golden, Schale grünlich-gelb, hervorragender Geschmack. Fruchtreife Mitte September, selbstfruchtbar
'Mitchell': Frucht mittelgroß. Fruchtfleisch golden, Schale grünlich-gelb, hervorragender Geschmack. Fruchtreife Anfang September
'Wells': Frucht sehr gross. Fruchtfleisch orange, Schale grünlich, hervorragender Geschmack. Fruchtreife Anfang Oktober
Overleese': Frucht groß mit wenig Samen, Fruchtfleisch gelb, Schale gelb, hervorragender Geschmack. Fruchtreife Anfang Oktober
'Davis': Frucht klein. Fruchtfleisch gelb, Schale grün, guter Geschmack. Fruchtreife Anfang September
Bezugsquellen:
Baumschule Oberholz, Dackenheimerstr. 21, 67251 Freinsheim, Tel. 06353-7402
Die Bilder wurden uns mit freundlicher Genehmigung von der Baumschule Oberholz, Dackenheimer Str. 21, Freinsheim zur Verfügung gestellt.