Da wir in der letzten Obstsortenbeschreibung den Kalbfleischapfel aus den Empfehlungen des Kreisobstbauinspektors Biesterfeld aus dem Jahr 1914 vorgestellt haben, wollen wir hier nochmals auf Empfehlungen von vor über 100 Jahren zurückgreifen und die damals für Offenthal empfohlenen Erdbeersorten angeben. Es ist überraschend, dass einige dieser Sorten noch im Handel erhältlich sind.
Laxtons Noble: Frühsorte aus England, 1887 herausgegeben. Ehemals eine der Hauptsorten für den Großanbau. Relativ feste, große, dunkelrote Früchte mit schöner regelmäßiger Form und Farbe, geschmacklich jedoch nicht überzeugend. Diese Sorte ist noch erhältlich. https://reller-bio.ch/index.php/beerenpflanzen/erdbeerraritaeten
Deutsch Evern: Kleine bis mittelgroße, süße und hoch-aromatische Früchte. Frühe Reifeperiode. Diese Sorte ist noch erhältlich. www.manfredhans.de/Deutsch-Evern-Fragaria-x-ananassa
Sieger: Sehr große, rotglänzende, süße Früchte, besonders für schwere Böden geeignet, wo sie bis zu 8 Jahre kultiviert werden kann. Der Ertrag ist gering. Eine Bezugsquelle wurde nicht gefunden. Die Sorte ist jedoch bei der Genbank Obst gelistet. www.deutsche-genbank-obst.de/passport/index?page=4&per-page=100
Korbfüller: Über diese Sorten liegen keine weiteren Aufzeichnungen mehr vor.
Lucida Perfecta: Die Früchte sind groß und cremefarben. Vom Wuchs ist diese Sorte sehr gesund und stark wachsend. Lucida Perfecta kommt auch noch auf ganz trockenen Böden zurecht, da ihre Wurzeln extrem tief in den Boden gehen. Die Früchte sind sehr aromatisch und nicht so süß, eher sehr fruchtig. Die Sorte ist noch erhältlich. www.manfredhans.de/Lucida-perfecta-Fragaria-chiloensis
Weiße Ananas: Gelblich-rosa Früchte mit weißem Fruchtfleisch, mittelgroß, sehr druckempfindlich. Geschmack süß mit leichtem Ananas-Aroma. Diese Sorte ist noch erhältlich. https://reller-bio.ch/index.php/beerenpflanzen/erdbeerraritaeten
Wer gerne mal wissen möchte, wie diese alten Sorten geschmeckt haben, kann sie sich bei den angegebenen Versendern bestellen. Die Pflanzen sind zwar nicht so günstig, es könnte jedoch ein Geschmackserlebnis sein, mal zu kosten, was unsere Ur-Großeltern so gegessen haben.