Die Erdbeere gilt bei uns, neben dem Apfel, als beliebteste Obstart. Kaum jemand isst nicht gerne Erdbeeren. Oftmals wird regelrecht auf den Beginn der Erdbeersaison hingefiebert.

Die uns heute bekannte Erdbeere ist botanisch gesehen noch ein Neuling. Sie entstand als Kreuzung einer nordamerikanischen Erdbeerart (Scharlacherdbeere) und einer aus Chile eingeführten Art nach 1750 in Frankreich und wurde Ananaserdbeere genannt.

Wir können heute unter drei Sortengruppen bei den Erdbeeren unterscheiden:

  1. Den einmal tragenden Sorten
  2. Den remontierenden oder mehrmals tragenden Sorten
  3. Den Monatserdbeeren, was als Kulturform der Walderdbeere bezeichnet werden kann

Das größte Sortenangebot besteht bei den einmal tragenden Sorten. Der Reifezeitpunkt dieser Sorten erstreckt sich meist von ca. Anfang bis Mitte Juni bis ca. Mitte bis Ende Juli. Die mehrmals tragenden Sorten reifen bis zum Frostbeginn im Spätherbst.

Die beste Pflanzzeit für Erdbeeren ist der Juli. Für die Pflanzung von mehrmals tragenden Sorten ist aber auch der April geeignet, da bei diesen Arten dann schon im Pflanzjahr mit ersten Früchten gerechnet werden kann.

Die heutigen Sorten sind, bis auf wenige Ausnahmen, selbstfruchtbar.

Noch der Hinweis auf eine Besonderheit unter den einmal tragenden Sorten: Die Sorten Florika und Spadeka entwickeln eine enorme Zahl von Ausläufern. Diese Sorten können als so genannte Erdbeerwiese angepflanzt werden. Bei der Pflanzung ca. 6 Pflanzen auf einen Quadratmeter gesetzt, haben es die Sorten innerhalb eines Jahres geschafft, den Boden völlig abzudecken. Es wächst kaum noch Unkraut. Der Ertrag der Sorten ist zwar höchstens mittelhoch aber der Geschmack ist hervorragend und erinnert an Walderdbeeren. Die Kultur kann problemlos bis 8 Jahre ohne Neuanpflanzung erfolgen.

Viele der mehrmals tragenden Sorten können auch als dekorative Ampeln oder in Kübeln auf dem Balkon oder der Terrasse als Naschobst gezogen werden und werden im Fachhandel auch schon so angeboten.

Die als Klettererdbeere angebotenen mehrmals tragenden Sorten klettern natürlich nicht. Die unter hohem Zeitaufwand aufzubindenden Ausläufer bilden dann keine Wurzeln und fruchten.

Sorten:

Seascape: Mehrmals tragend, hoher Ertrag, kräftiger Wuchs, mittleres Aroma, feste Früchte, Früchte unter dem Laub.
Ostara: Mehrmals tragend, hoher Ertrag, gutes Aroma, anfällig für Fruchtfäule.
Rapella: Mehrmals tragend, im Sommer geringer im Herbst höherer Ertrag, mittlere bis große Früchte, starker Wuchs, mittlerer, aromatischer Geschmack.
Mara des Bois: Mehrmals tragend, schwacher bis mittlerer Wuchs, mittlerer Ertrag, Früchte unter dem Laub, hervorragender Geschmack, druckempfindlich, anfällig für Fruchtfäule, Sorte mit dem besten an Walderdbeere erinnernden Geschmack.
Darselect: Einmal tragend, mittelhoher Ertrag, kräftiger Wuchs, mittlerer Geschmack, mittlere Reifezeit.
Korona: Einmal tragend, sehr hoher Ertrag bei mittlerer Reifezeit, mittelgroße bis große Früchte, anfällig für Fruchtfäule, nicht geeignet zum einkochen oder einfrieren, süßsäuerliches Aroma, die Früchte hängen in Laubhöhe.
Mieze Schindler: Einmal tragend, geringer bis mittlerer Ertrag, mittlere bis späte Reifezeit, anfällig für Fruchtfäule, druckempfindlich, typisches Walderdbeeraroma, braucht Befruchtersorte
Senga Sengana: Einmal tragend, im ersten Jahr sehr hoher Ertrag, mittlere Reifezeit, anfällig für Fruchtfäule, süßes Aroma, Früchte im und unter dem Laub.

 

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