Der „Croncels“, wie die Sorte in Südhessen genannt wird, findet sich auch auf den Streuobstwiesen um Offenthal und wurde in der Sortenbestimmung unseres Kelterfestes im September 2008 ebenfalls zur Bestimmung vorgelegt.

Die Sorte ist zwar keine Rarität, kommt aber nicht mehr so häufig vor wie früher.

Die Sorte wurde in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und erhielt den Namen der Stadt Croncels. Sie hat sich schnell in ganz Europa verbreitet, da sie auch in rauen Lagen noch anbauwürdig ist.

Da die Sorte einen recht frühen Reifezeitpunkt gegen Mitte bis Ende August hat, war sie früher der Einstieg in die Apfelsaison, wenn man vom Klarapfel absieht, der noch früher reift, aber nicht lagerfähig ist. Daher war diese Sorte recht beliebt, da eine Lagerzeit im Naturlager bis ca. Ende September möglich ist.

Der Baum wächst anfangs stark, dann nur noch mittelstark und bildet eine kugelige Krone. Die Blüte ist widerstandfähig und erscheint am einjährigen und zweijährigen Holz. Die Befruchtung kann durch viele verschiedene Sorten erfolgen.

Die Sorte ist frosthart und wenig anfällig für Obstbaumkrebs und Blutlaus. Sie ist jedoch anfällig für Fleisch- und Schalenbräune. Durch die hohe Baumgesundheit und die geringen Ansprüche an den Standort, ist die Sorte gut geeignet zur Anpflanzung als Halb- oder Hochstamm auf Streuobstwiesen und sollte wieder mehr Beachtung bei Neuanpflanzungen erfahren.

Die Sorte kommt früh in den Ertrag. Die Alternanz der Sorte ist zwar vorhanden, aber nicht so stark ausgeprägt wie bei vielen anderen Sorten. In der Regel ist der Ertrag in jedem zweiten Jahr sehr hoch und im Folgejahr als mittel anzusehen. Es findet somit kein Ausfalljahr statt.

Die Frucht differiert in der Größe sehr stark von klein bis sehr groß. Die Farbe ist grünlichweiß und schlägt bei fortschreitender Reife nach weißlichgelb um und hat viele kleine Punkte. Die Schale wird mit fortschreitender Reife fettig. Die Frucht ist sehr saftig und süßsäuerlich aromatisch und sehr druckempfindlich. Das Fleisch ist weißlich bis leicht gelblich und nicht sehr fest.

Die Früchte eignen sich zum Frischverzehr und können gut zu Mus oder Saft verarbeitet werden. Der Saft ist gut geeignet für Liebhaber von nicht ganz so süßen Apfelsäften.

Bezugsquellen:

Baumschule Andreas Heinrich, Hessenring 31, 65474 Bischofsheim, Tel. 06144-6303
Baumgartner Baumschulen, Hauptstr. 2, 84378 Nöham, Tel. 08726-205

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