Bosks Flaschenbirne ist eine, von Kreisobstbauinspektor Biesterfeld 1914 in dessen „Allgemein zum Anbau empfohlenen Obstsorten für den Kreis Offenbach“, für den Main- und Westbezirk empfohlene, alte Birnensorte.
Die Herkunft der Sorte ist nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich wurde sie um 1807 von dem belgischen Züchter van Mons gezüchtet. Der deutsche Pomologe Adrian Diel nannte sie 1820 Kaiser Alexander.
Die Sorte hat keinen aufrechten, sondern einen schleudernden Wuchs und muss in den ersten Jahren nach der Pflanzung formiert werden, um einen Kronenaufbau zu gewährleisten und ein tragendes Astgerüst zu erzielen. Die Sorte wächst höchstens mittelstark. Hohe Ansprüche an den Boden stellt die Sorte nicht. Es werden jedoch wärmere, sandigere Böden und geschützte Lagen bevorzugt. Als Baumformen eignen sich Hoch- und Halbstamm als Unterlage Sämling. Mit Quittenunterlagen ist die Sorte nicht verträglich, benötigt dann eine Zwischenveredelung. Der Ertrag setzt spät ein, ist dann aber regelmäßig mittelhoch. Eine ausgeprägte Alternanz besteht nicht.
Die Sorte blüht spät und ist nicht empfindlich gegen Witterungseinflüsse und Frost. Befruchtersorten sind Bunte Julibirne, Clapps Liebling, Conference, Williams Christbirne und die Madame Verte.
Die Frucht ist mittelgroß bis groß, flaschen- bis keulenförmig, nach dem Stiel zu meist etwas eingeschnürt, verjüngt sich stark und endet mit kegelförmiger, bis abgerundeter Spitze. Zumeist ist die Fruchtform etwas gekrümmt. Die Schale ist etwas trocken, rau, aber auch fein. Anfangs ist sie grün bis hell-grün, später hell gelb in der Grundfarbe, meist flächig berostet. Wenn die Birne ihre Genussreife erreicht, gewinnt sie eine zimtbraune Farbe. Der Stil ist ziemlich lang und leicht gebogen Das Fruchtfleisch der Birnen ist weißgelblich und saftig. Es schmeckt süß und überzeugt mit einem milden Aroma.
Die Ernte kann Mitte bis Ende September vorgenommen werden. Dann sind die Früchte zwar noch nicht genussreif, können dann jedoch länger gelagert werden. Wer die Birnen noch mit hartem Fruchtfleisch vom Baum pflückt, kann sie bei guter Lagerung bis in den Februar genießen. Genussreif sind die Birnen ab Mitte Oktober. Wer dann erntet, muss sie jedoch innerhalb von 3 Wochen verwerten, da sie sonst anfängt zu faulen.
Auf Grund des weniger starken Wuchses kann die Sorte auch in einem Hausgarten gepflanzt werden, eignet sich aber auch auf Streuobstwiesen.