Liebe Mitglieder,

trotz Corona geht es in der Natur auch in diesem Jahr weiter. Die Obstbaumblüte war, wie in den letzten Jahren auch, viel früher als im normalen Verlauf. Teilweise blühten alle Obstsorten zur gleichen Zeit und nicht gestaffelt. Die früh blühenden Kirschsorten zeigen einen guten Fruchtansatz, während die etwas später blühenden Sorten einen massiven Frostschaden erlitten haben und einen geringen Fruchtansatz aufweisen.

Bei den Äpfeln und Birnen sieht der Fruchtansatz sehr gut aus. Sollte die Entwicklung weiter wie bisher erfolgen, könnten Ausdünnungsmaßnahmen erforderlich sein. Aprikosen und Pfirsiche sind in den beiden Frostnächten im April stark betroffen gewesen und haben sehr wenige Früchte angesetzt. Das restliche Steinobst, wie Pflaumen, Mirabellen und Reineclauden hatten einen guten Fruchtansatz. Jedoch tritt in diesem Jahr die Pflaumensägewespe wieder mit hoher Schädigung auf, sodass wohl mit einem geringen Ertrag gerechnet werden muss, sollte man nicht gegen diesen Schädling behandelt haben.

Auch in diesem Jahr treten, im Vergleich zu Vorjahren, wenige Schädlinge auf den Plan. Bisher ist nur ein verstärkter Befall von Blattläusen auf allen Obstarten feststellbar, wobei auch viele Maienkäfer zu beobachten sind, die sich diesem Schädling annehmen. Bisher sind kaum Frostspanner zu beobachten. Verstärkt ist in diesem Jahr die Wühlmaus unterwegs. Hier zeigt sich, dass eine Pflanzung ohne das Einbringen von Wühlmauskörben im Außenbereich wenig Aussichten auf Erfolg hat.

Gut sieht es dieses Jahr bei Gemüse oder auch bei Zierpflanzen aus, welche durch die warme Witterung schon sehr weit sind. Der Flieder blüht schon und die Blüte der Azaleen neigt sich schon dem Ende entgegen.

Dramatisch ist, wie schon in den beiden Vorjahren, die Wasserversorgung. Neu gepflanzte Gehölze im Außenbereich sollten regelmäßig mit Wasser versorgt werden, bis sich die Lage nach einem ergiebigen Regen entspannt.
Auch für die Imker ist es erneut kein einfaches Jahr. Durch die frühe, kurze Obstbaumblüte und den bereits seit Wochen blühenden Raps bleibt wenig Tracht für den anstehenden Sommer. Eventuell sollte darüber nachgedacht werden, wenigstens eine kleine Ecke im Garten mit einer Wiesenblumenmischung zu bepflanzen, um den Insekten eine Nahrungsgrundlage zu bieten.

Der OGV hält in Zusammenarbeit mit dem Kerbverein, wie in der Vormonatsausgabe beschrieben, sein Hilfsangebot weiter aufrecht. Wir haben ca. 20 Personen, welche angeboten haben, älteren oder gefährdeten Leuten beim Einkaufen oder Apothekengängen oder auch bei Ausführen von Hunden zu helfen. Bei allen potentiellen Helfern des OGV und des Kerbvereins bedankt sich der Vorstand für deren Bereitschaft anderen Personen zu helfen. Wir sind stolz darauf, dass in Offenthal Solidarität und Hilfsbereitschaft keine Fremdwörter sind. Bisher hat jedoch noch niemand das Angebot angenommen. Auch dies ist ein positives Zeichen, dass die Versorgung der Hilfsbedürftigen durch Familie und Nachbarn funktioniert. Wir betonen jedoch nochmals, dass falsche Ängste oder Scham unangebrachtsind und man sich als älterer oder gefährdeter Mensch überlegen sollte, sich unnötigen Gefahren auszusetzen, wenn ein Angebot zum eigenen Schutz vorhanden ist.

Da die weitere Lage durch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht absehbar ist, sagen wir hiermit die geplanten Veranstaltungen für die Monate Mai bis August ab. Sollte es kurzfristige Änderungen geben, so werden wir an dieser Stelle Änderungen bekannt geben. Wir hoffen, dass wir im September unser Kelterangebot durchführen können.

Mit freundlichen Grüßen

 

Der Vorstand,
i. A. Matthias Würz (Vorsitzender)